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MDR kommuniziert ARD – für zwei Jahre

5. Oktober 2016

Der Vorsitz der ARD wechselt praktisch alle zwei Jahre und damit auch die Verantwortung für die PR der Arbeitsgemeinschaft aus neun öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten. 2016/17 ist MDR-Intendantin Prof. Karola Wille Vorsitzende der ARD. Ein kleiner Mitarbeiterkreis ist für diese Zeit für die Öffentlichkeitsarbeit der ARD zuständig.
DPRG- und DJV-Mitglieder aus Sachsen und Sachsen-Anhalt informierten sich vor Ort…

a-2Wie richtet sich PR für kurze Zeit ein? Wie managt man die Kommunikation eines komplexen Medienverbunds? Wie machen Journalisten PR für Journalisten? Am 20. September 2016 stellte sich die Kommunikationsspitze der ARD den Fragen von 20 DPRG- und DJV-Mitgliedern aus Sachsen und Sachsen-Anhalt. Zu unserer Freude nahm sich auch Prof. Karola Wille die Zeit für Gespräche.

ARD in Transformation

Fast ein Jahr lang bereitete sich das MDR-Team auf den ARD-Vorsitz vor, berichtete Kommunikationschef Walter Kehr. Viele Arbeitsthemen standen bereits fest, z. B. der ARD-Finanzausgleich und Programme für Flüchtlinge. Weitere Ideen kamen aus MDR-internen Workshops. Hieraus wurden drei Leitziele für die Kommunikation formuliert:

1. Glaubwürdigkeit und Legitimität zurückgewinnen. Sie haben im Kontext der Lügenpresse-Rufe „besorgter Bürger“ gelitten.
2. Transparenz fördern durch gute journalistische Praxis, klare Kommunikation und die Dialogbereitschaft mit Kritikern.
3. Innovationskraft der ARD stärken durch effiziente, zukunftsfähige Strukturen und die Nutzung von Synergien.

Die komplexe Struktur der ARD mit ihren Gremien und unzähligen PR-, Marketing-, Social Media- und Eventabteilungen ist die große Herausforderung der ARD-Kommunikation. Zentral steuern lässt sie sich kaum – auch weil es historisch gewachsene Themenzuständigkeiten gibt. Um die verschiedenen Akteure und Interessen ins Boot zu holen, setzen die Kommunikatoren daher auf Erklären, Vermitteln und Aushandeln sowie auf einen effizienten Arbeitsstil mit klarer Aufgabenverteilung.

Dorthin gehen, wo es wehtut

a-3Innerhalb von zwei Jahren vertrauensvolle Journalistenkontakte aufzubauen, ist schwer. Besser ist, man hat sie bereits, wenn man ARD-Pressesprecher wird: so wie Steffen Grimberg (im Bild links, rechts Bastian Ostrowsky)), der zuvor für die taz und das NDR-Medienmagazin Zapp arbeitete. Neben der Kontaktpflege zu überregionalen und regionalen Medien, ist es sein Job innerhalb der ARD strategische Positionen auszuhandeln und diese öffentlich zu erklären. Auch kritische Akteure und nicht etablierte Medien nimmt die ARD ernst, erklärt Grimberg. Um Transparenz zu schaffen und die Glaubwürdigkeit der ARD zu stärken, müsse man gerade dorthin gehen, wo es weh tut und sich kritischen Fragen stellen. In einer Initiative öffentlich-rechtlicher und privater Medien engagiert sich auch die ARD gegen die Lügenpresse-Vorwürfe.

Geschätzte 1000 Social Media-Kanäle

Die ARD-Pressekonferenzen, die angemeldete Nutzer als Live-Stream verfolgen, zählen zu den wichtigsten Angeboten für Journalisten – wenngleich sich auch immer mehr Nicht-Journalisten über diesen Kanal informieren. Ähnlich sieht es bei Twitter aus: ARD_Presse hat aktuell ca. 89.200 Follower, nur 2–5 % sind Journalisten. Ereignen sich Katastrophen oder Krisen, steigt die Anzahl der Nutzer häufig stark an, dies belegen Statistiken. Die ist ein Zeichen dafür, dass die Bevölkerung die ARD noch immer für sehr glaubwürdig hält.

Geschätzte 1000 Social Media-Accounts soll es innerhalb der ARD geben. Eine zentrale Steuerung? – unmöglich! Zum Austausch mit Kollegen, z. B. auch über Sprachregelungen, gibt es eine ARD-interne Facebook-Gruppe der Social Media-Manager. Kritikern auf Twitter begegnen die ARD-Kommunikatoren mit einem umfassenden Monitoring und transparenter Kommunikation. Ist ein Thema zu komplex für 140 Zeichen, verweisen sie gern auf umfangreichere Darstellungen auf der Webseite oder auf Positionspapiere. Manchmal bietet es sich an, mit Kritikern nicht auf Twitter, sondern per E-Mail weiter zu diskutieren, erklärt Bastian Obarowski, Social-Media-Manager der ARD.

ARD als lernendes System

Die Nutzung der klassischen Medienangebote nimmt auch bei der ARD ab, dafür steigt die der Sozialen Medien exponentiell – eine Herausforderung für Technik und Personal. Die Tatsache, dass im Social Web jeder über Ereignisse berichten kann, erschwert es Journalisten zusehends die Informations- und Ereignislage korrekt zu bewerten. Dies zeigte sich z. B. in der Berichterstattung zur Kölner Silvesternacht 2015. Die ARD will hier weiter lernen und ihr Web-Angebot noch transparenter und benutzerfreundlicher auch für mobile Anwender gestalten.

dsc02404Für eine Zwischenbilanz sei es noch zu früh, so ARD-Kommunikationschef Walter Kehr. Was er sich für Ende 2017 wünsche, wenn der ARD-Vorsitz des MDR zu Ende geht? Dass die ARD einen Teil des verlorengegangenen Vertrauens zurückgewinnen kann durch bessere und transparentere Kommunikation. Und dass die Arbeitsgemeinschaft die kreative Power ihrer 20.000 Mitarbeiter wiederentdeckt und mit effizienten Strukturen gestärkt in die Zukunft startet.

Annika Ballin (DPRG Sachsen)

Fotos: [hprfoto2016]

DJV-Bloggerstammtisch zieht nach Leipzig

30. April 2015

IMG_80222.  Treffen zum „Bloggerbier“

Sachsens Bloggerszene vernetzt sich weiter: Nach der erfolgreichen Premiere des DJV-Bloggerstammtisches mit rund 30 Teilnehmern in Dresden, treffen wir uns nun erstmals in Leipzig.

Die Messestadt darf sich – auch in journalistischer Hinsicht – ganz klar als Sachsens Bloggerhochburg bezeichnen. Nirgendwo im Freistaat ist die Dichte an Lokal-Blogs so hoch wie in Leipzig, ergänzt wird sie von einer Vielzahl kreativer, sehr aktiver Blogprojekte verschiedenster Sparten. Nun geht es darum, die Blogger dahinter (auch mit Bloggern anderen Städten) am Stammtisch bekannt zu machen.

Der DJV Sachsen lädt daher am 13. Mai, 19 Uhr ins Café Waldi (Peterssteinweg 10, in Leipzig) zum 2. Bloggerstammtisch ein. Auch in Leipzig sollen zunächst das gegenseitige Kennenlernen und die Vernetzung im Mittelpunkt stehen. Eingeladen sind interessierte Journalisten, Onliner und Blogger. Zusammen wollen wir in lockerer Atmosphäre, bei Bier, Limo oder Wein miteinander ins Gespräch kommen, Erfahrungen austauschen, Gleichgesinnte treffen.

Mitmachen kann jeder, der gern bloggt. Die Mitgliedschaft im DJV ist keine Voraussetzung zur Teilnahme. Wir bitten allerdings um vorherige Anmeldung* bis zum 8.5., damit wir ausreichend Plätze reservieren können.

*Anmeldung an nicole.czerwinka[at]freenet.de

DNN: Aus den Redaktionsstuben an den Newsdesk

23. April 2013

DNN_Prager_Strasse__hprfoto__k02Nach mehr als einem Monat am neuen Redaktionssitz scheint bei den Dresdner Neuesten Nachrichten (DNN) alles in Butter zu sein. Diesen Eindruck bekamen zumindest die Mitglieder des Presseclubs Dresden vermittelt, die am 22. April 2013 der Einladung von Chefredakteur Dirk Birgel gefolgt waren. Mitte März dieses Jahres waren Redaktion und Verlag der Dresdner Neuesten Nachrichten vom traditionsreichen früheren Unions-Haus in der Hauptstraße (DD-Neustadt) innerhalb eines Tages ohne Interims-Lösung ins Thalia-Haus mitten im Stadtzentrum an der Prager Straße gezogen: Rathausblick gratis! Wenn in Dresden etwas Großstädtisches pulsiert, dann wohl hier! (Umzug in den DNN) (more…)

Fragestunden zum Urheberrecht

11. April 2013

Pöppelmann und Jindra bei Horns Erben [hprfoto]Fast drei Stunden lang stand am Mittwochabend Benno H. Pöppelmann (auf dem Foto links mit  Steffen Jindra) in der Leipziger Szene-Kneipe Horns Erben den Mitgliedern der IG Freie Fernsehschaffende Rede und Antwort. Der DJV-Justiziar verhandelt bundesweit Tarifverträge mit den ARD-Anstalten und ist vor allem auf den Gebieten Urheberrecht und Vergütung einer der Experten in der Journalistengewerkschaft.

Die Informationsveranstaltung war vor allem für Freie bestimmt, die hauptsächlich für den Mitteldeutschen Rundfunk arbeiten. Eines der wichtigsten Themen: Die Namensnennung. Die Anwesenden beklagten, dass der MDR (beziehungsweise einige Redaktionen) nur wenig Verständnis für die Einblendung der Autorennamen zeigten. Pöppelmann machte deutlich, dass jeder Autor (auch im Sinne des Fernsehproduzenten) dieses Recht habe und redaktionsinterne Festlegungen dies nicht beschneiden dürften. Entscheidend sei immer, was rundfunküblich ist. Daran müssten sich auch die Verantwortlichen beim MDR halten. Im Übrigen sei dies auch durch Tarifverträge fixiert. Diese gelten bezüglich des Urheberrechts auch für Freie, die nicht unter den 12a-Tarifvertrag fallen. Ein zweiter wichtiger Themenkomplex war die Vergütung und hier ganz speziell bei der Zweitverwertung, unabhängig von der Bewertung der Aufträge als Einmal- oder Wiederholungsbeiträge. Denn auch Einmalbeiträge sind von Zweitverwertung nicht ausgeschlossen. Es lohne sich, die Einzelverträge sowie die Tarifverträge genau zu lesen, nachzufragen und sich gegebenenfalls beim DJV beraten zu lassen – natürlich als Mitglied;-).

Urheberrechtsgesetz

leMoMo am 29.10.2012: Die Agenturen…..

19. Oktober 2012
Stephanie Höppner vom Evangelischen Pressedienst epd, Korrespondentenbüro Leipzig, ist am Montag, dem 29. Oktober 2012 Gast unseres DJV-Stammtischs LeMoMo. Beim lockeren Gepräch geht es u.a. um folgende Fragen: Befindet sich der Agenturmarkt im Umbruch? Können sich Nachrichtenagenturen im Internetzeitalter überhaupt noch behaupten – und wenn ja, wie? Und natürlich sind auch die aktuellen Entwicklungen bei dapd Thema.
 
29.10.2012, 20 Uhr gehts los, wieder im Restaurant „Telegraph“ am Dietrichring.
 

Stammtisch | 26.04.2010 | Das alte Rathaus

22. April 2010

Afrika in Leipzig – beim Journalisten-Stammtisch leMOMO*

Afrika birgt viele spannende Geschichten – so lautet das Fazit des DJV-Talks am 26. April in Leipzig. Beim neu aufgelegten Journalisten-Stammtisch LeMOMO* berichtete Dr. Lutz Mükke, was er in seinem aktuellen Buch „Journalisten der Finsternis“ über Akteure, Strukturen und Potenziale deutscher Afrika-Berichterstattung herausgefunden hat.

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Klein aber fein – djv-talk in Leipzig

20. April 2010

Der Anfang ist gemacht. Am Mittwoch vor Ostern haben wir den Journalisten-Stammtisch in Leipzig wiederbelebt.

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