Viermal waren Ende August/Anfang September die festen und freien Mitarbeiter des Mitteldeutschen Rundfunks zu Warnstreiks aufgerufen. Grund waren die unbefriedigenden Angebote des Senders in den monatelangen Verhandlungen. Am 4. September stand erneut ein Verhandlungstermin an. Wiederum ohne zu einem Verhandlungsergebnis zu kommen. Die Gewerkschaften riefen die Mitarbeiter erneut zum Warnstreik auf. Zunächst begleitend am Montag in Leipzig und schließlich auch an den Standorten des MDR in Dresden, Erfurt, Halle und Magdeburg. In der Leipziger Zentrale standen am Mittwoch hunderte Mitarbeiter vor der Intendanz, wo MDR-Geschäftsführung und die Vertreter der Gewerkschaften DJV, ver.di und DOV zur Lösung des Konflikts zusammen gekommen waren. Innerhalb von zirka zwei Stunden war die Kuh vom Eis. Mit einer verblüffenden Wende: Die Intendantin sagte zu, dass auch die Freien Krankengeld ab dem ersten Tag bekommen sollen. Es wurde ein weitere Punkte umfassendes Eckpunktepapier vereinbart, dem die Streikenden gegen Mittag an allen Standorten zustimmten.
DJV-Landesvorsitzende Ine Dippmann bedankte sich via Facebook bei den Mitgliedern für die aktive Mitwirkung bei den Warnstreiks:
„Hallo Leute, das waren starke drei Tage… Danke auch von mir als DJV-Vertreterin für die große Unterstützung in diesen Verhandlungen. Die Erfahrung der vergangenen Jahre auch in anderen Häusern hatte uns vorsichtig gemacht. Ehrlich, ich habe nicht zu hoffen gewagt, dass ihr so stark auftretet. Kurzentschlossen zum Baumarkt fahrt und Plakate malt. Kräftig über Facebook und Whatsapp mobilisiert. Auch mutig dort streikt, wo kein großer Stand der Gewerkschaften zum Kaffee einlädt und ein Dach bietet.
Dass wir heute dieses Ergebnis erzielen konnten, hat gezeigt, dass wir als Gewerkschafter natürlich nur so stark sind wie die Gruppe, die hinter uns steht. Mehr Menschen bringen mehr Ideen und – wie wir deutlich gespürt haben – auch einen ganz neuen Drive in die Arbeit.
Wir sind weiter für euch da, auch nach diesem Abschluss. Ich würde mich freuen, wenn auch viele von euch weiter für uns da sind. In den nächsten Verhandlungsrunden, aber auch gern als aktives Mitglied.
Prost für heute
:-) LG Ine“
Weitere Infos zum Streik und den Ergebnissen: tarifblog

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