Afrika in Leipzig – beim Journalisten-Stammtisch leMOMO*
Afrika birgt viele spannende Geschichten – so lautet das Fazit des DJV-Talks am 26. April in Leipzig. Beim neu aufgelegten Journalisten-Stammtisch LeMOMO* berichtete Dr. Lutz Mükke, was er in seinem aktuellen Buch „Journalisten der Finsternis“ über Akteure, Strukturen und Potenziale deutscher Afrika-Berichterstattung herausgefunden hat.
Zentrale Ergebnisse der Inhaltsanalyse: Das vermittelte Afrika-Bild ist oftmals verzerrt oder holzschnittartig, Klischees wie das „Kannibalismus-Stereotyp“ werden gefördert. Während überregionale Medien vorwiegend unabhängig über die Arbeit von Hilfsorganisationen berichten, ist das bei regionalen Medien oftmals nicht der Fall. Deutliche Boulevardisierungstendenzen finden sich u.a. bei der dpa und beim Spiegel. Letzterer berichtet besonders negativ über den schwarzen Kontinent, hat der Journalist und wissenschaftliche Mitarbeiter der Uni Leipzig festgestellt. Apropos schwarzer Kontinent: Viele der 48 Länder Subsahara- Afrikas existieren in der Berichterstattung quasi nicht. Problematisch sei der Abbau vieler Korrespondentenstellen, u.a. bei der FAZ und der SZ. ARD und ZDF verfügen dagegen über ein dichteres Korrespondenten-Netz. Doch Mükke sieht auch viele Potenziale. So lohne es sich enorm, Kooperationen mit den meist sehr fähigen Kollegen vor Ort aufzubauen, weil man dadurch an außergewöhnliche Geschichten komme. Vertrauen spiele dabei eine wichtige Rolle – und zahle sich letztlich aus, denn: „Gute Geschichten setzen sich durch. Deshalb liebe ich diesen Beruf auch so.“
Beim nächsten Stammtisch der Leipziger Journalisten im Restaurant blue and green dreht sich alles um die Leipziger Internetzeitung. Zu Gast am 31. Mai ist Robert Dobschütz, stellvertretender Chefredakteur und Marketingleiter.
* immer am letzten Montag im Monat
(RR)
Schlagwörter: Afrika, blue and green, DJV, DJV Sachsen, Journalisten, Junge, Leipzig, leMoMo
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