Archive for Januar 2010

Bayerische Kollegen erfolgreich gegen Leiharbeit

30. Januar 2010

Dass Zeitungsredaktionen Sparmaßnahmen nicht hilflos ausgeliefert sind, die ohne Rücksicht auf Betriebsklima und Qualität allein auf Personalkostenreduzierung zielen, zeigt ein Beispiel aus dem DJV-Landesverband Bayern (BJV): David Brandstätter, Geschäftsführer der Mainpost, hat auf einer vom BJV-Bezirksverband Mainfranken organisierten Podiumsdiskussion in Würzburg erklärt, der Verlag werde seine Pläne zur Ausweitung der Leiharbeit auch aufgrund des Widerstandes in der Redaktion vorerst nicht weiter verfolgen. Derzeit sind 47 Mitarbeiter der Mainpost in der Leiharbeitsfirma Redaktions-Service Würzburg (RSW) beschäftigt, darunter 33 Journalisten.

Gleichzeitig lehnte Brandstätter allerdings ein Angebot der Gewerkschaften für ein Bündnis ab, eventuell notwendige Sparmaßnahmen gemeinsam zu tragen.

Der DJV hat eine Liste zusammengestellt, die über die aktuelle Situation bezüglich Outsourcing, Leiharbeit und Tarifflucht in den deutschen Zeitungsverlagen Auskunft gibt. Auf dieser Liste sind auch sächsische Medien zu finden. Den Angaben zufolge erfolgen Neueinstellungen in 17 outgesourcten Redaktionen der Sächsischen Zeitung deutlich unter den Redakteurstarifen. Außerdem nutzt das Blatt Leiharbeit über die SZ Sachsen GmbH. Mit 11 Leihredakteuren steht die Leipziger Volkszeitung auf der Liste.

hg


zur DJV-Liste Tarifumgehung der Verlage

Anspruch auf Weiterbildung für alle?

30. Januar 2010

Der Bundesfachausschuss Tageszeitungen hat auf seiner Sitzung am 26. Januar in Fulda einen Antrag diskutiert, der auf dem Bundesverbandstag in Berlin an den Bundesvorstand gestellt worden war: Der DJV soll in Tarifverhandlungen darauf hinwirken, dass Gewerkschaftsmitglieder mehrere freie Tage pro Jahr für die Weiterbildung bekommen.

Die umstrittenste Frage war dabei: Wollen wir einen Anspruch exklusiv für unsere Mitglieder durchsetzen, oder sollen wir dafür eintreten, dass alle Kolleginnen und Kollegen unabhängig von der Mitgliedschaft im Journalisten-Verband die Weiterbildungstage bekommen?

Dass in einer sich verändernden Medien- und Technikwelt und bei zunehmend crossmedialer Ausrichtung der Verlage die Weiterbildung an Bedeutung gewinnt, darüber besteht sicher weitgehend Einigkeit. Aber wie sähe es mit der Umsetzung einer solchen Vereinbarung aus, wenn sie denn käme – ganz gleich ob sie für alle oder nur für DJV-Mitglieder gelten würde? Müsste dann die Gewerkschaft Weiterbildungsangebote machen? Müsste man die Verlage in die Pflicht nehmen? Und – last but not least – wären die Kolleginnen und Kollegen reif dafür, in Eigenverantwortung etwas für ihre Weiterbildung zu tun, diese Tage also auch zweckbestimmt zu nutzen?

Für die weitere Diskussion dieses Themas interessiert uns natürlich die Meinung der Kolleginnen und Kollegen in den sächsischen Redaktionsstuben. Kommentare, Hinweise und Kritik sind also ausdrücklich willkommen.

hg

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11. Januar 2010

Rede_Dirk_Birgel DNN Neujahrsempfang 2012

 


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